Sonntag, 7. Oktober 2007
Hermes in Paris 07/08 in Taschenfieber
Die Hermes TAschen sterben nie und werden sie bestimmt nicht.
Die Kelly Bag: Das Haus Hermès brachte in den 1930er Jahren eine kompakte, trapezförmige Tasche mit festem Boden heraus, die ursprünglich als Satteltasche dienen sollte. Als zwanzig Jahre später die Hollywoodschauspielerin Grace Kelly den Grimaldi-Fürsten Rainier heiratete, wählte sie für ihre Garderobe, die sie während der Verlobungszeit in der Öffentlichkeit trug, diese Tasche von Hermès. Bilder aus den Jahren 1955 und 1956 zeigen Grace Kelly immer wieder mit verschiedenen Ausgaben dieses Modells. Selbst bei der standesamtlichen Trauung trug sie eine der Taschen. Da Grace Kelly in den 1950er Jahren nicht nur eine Leinwandgöttin sondern auch eine Stil-Ikone war, stieg urplötzlich die Nachfrage nach dieser Tasche weltweit um ein vielfaches. Die Nachfrage wurde nur noch mehr gesteigert, als die junge monegassische Fürstin Ende 1956 auf dem Titel von Life abgebildet war und erneut dieses Taschenmodell trug. Hermès reagierte schnell, steigerte die Produktion und gab dem Modell den Mädchennamen der Fürstin. Fürstin Gracia Patricia trug bis zu ihrem Tod im Jahr 1982 in der Öffentlichkeit fast 25 Jahre lang nahezu ausschließlich eine Kelly Bag am Arm. Um sich während ihrer drei Schwangerschaften vor den Paparazzi zu schützen, und ihnen nicht die Möglichkeit zu geben, ihren Bauch zu fotografieren, benutzte die Fürstin die Tasche während dieser Zeit hin und wieder auch als eine Art Schutzschild, das sie vor ihre Umstandskleider hielt.
Aussehen und Herstellung der Kelly Bag [Bearbeiten]
Die Kelly Bag ist eine klassische Henkeltasche, leicht trapezförmig und mit Überschlag. Distinktiv ist der Verschluss der Tasche: zwei durch an der Seite befindlichen Ösen geführte Lederriemen mit jeweils einem in Gold eingefassten Ende, das ein rechteckiges Loch besitzt, müssen über den Überschlag (der in der Mitte ebenfalls eine rechteckige und mit Gold eingefasste Öffnung besitzt) gelegt und über einen goldenen, circa drei Zentimeter langen Stift geschoben werden, der sich auf der Vorderseite der Tasche befindet. Der Stift besitzt am oberen Ende eine ringförmige, drehbare Öse, die senkrecht nach oben gedreht werden muss, damit die Tasche geschlossen bleibt. Der Griff ist oben auf dem Überschlag festgenäht.
Die Kelly Bag wird aus Kalbsleder, Straußenleder oder - seltener - aus Fohlenleder gefertigt. Jede Tasche ist handgearbeitet und besteht aus etwa 20.000 Einzelstichen. Auf Wunsch können die Schließen, die Einfassungen der Ösen, die beiden Griffringe und die fünf Standfüßchen aus 555er Gold oder aus Platin gefertigt werden. Der Code im Echtheitsstempel verweist auf das Produktionsjahr, den Produktionsort und die Näherin, die die Tasche gefertigt hat.
1970 brachte Hermès eine streng limitierte Sonderedition heraus, bei der die Nähte der Tasche außen waren. Diese Taschen erzielen heute bei Auktionen Preise bis zu 50.000 Dollar.
und die Birkin
Aussehen und Herstellung der Birkin Bag [Bearbeiten]
Die Birkin Bag ist ebenfalls eine Henkeltasche mit festem, rechteckigem Boden. Sie ist größer als die Kelly Bag, nicht trapezförmig, eher wie ein hochgestelltes Rechteck, und besitzt zwei Griffe, die sich am Rand des Taschenkörpers und nicht mehr auf dem Überschlag befinden. Wichtig ist, daß die Birkin Bag einen 'Bauch'/'Schwung' haben muss. Das heißt, die Seitenwände müssen einmal gefältelt sein, um das Volumen der Tasche zu vergrößern - ganz so, wie es sich Jane Birkin vorgestellt hatte. Auch die Birkin Bag wird mit zwei an der Seite durch Ösen zu führende Riemen geschlossen. Allerdings werden die Riemen hier auf der Vorderseite der Tasche noch zusätzlich links und rechts des Stifts durch zwei Häkchen geführt, die verhindern, daß die Riemen dieser großen Tasche abrutschen, wenn viel hineingepackt wird und die Tasche dann sehr schwer ist. Der Überschlag der Birkin Bag hat keinen geraden Abschluss mehr, sondern zwei Ausbuchtungen für die herabgezogenen Ledergriffe. Der entscheidende Unterschied zwischen dem Design und der Erscheinungsform der Kelly Bag und der Birkin Bag: bei der Birkin Bag wird durch den Ring des Stifts ein kleines Vorhängeschloss geführt. Der Schlüssel für dieses Schloss befindet sich in einer Clochette aus Leder, die an einem circa zwanzig Zentimeter langen Lederstreifen hängt, der um den Griff auf der Vorderseite geknotet ist.
Auch die Birkin Bag wird handgefertigt. Die Ösen, Schließen und Standfüße können in Gold oder Platin gewählt werden. Die meisten "Birkins" werden aus dem Leder von Jungstieren gefertigt. Angeblich ist das Leder von Stieren, die bei der Schlachtung gerade erst die Geschlechtsreife erreicht hatten, einerseits schon fester als Kalbsleder, andererseits aber nach der Gerbung noch formbar genug, um noch immer die nötige 'Knautschigkeit' zu besitzen.
Kelly Bags und Birkin Bags sind aufgrund des hohen Materialwertes und der aufwendigen Produktion sehr teuer. In Deutschland kostet eine Birkin Bag wenigstens 4.000 Euro. Eine Kelly Bag aus Fohlenleder und mit Goldbeschlag kann bis zu 5.000 Euro kosten.
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