Modebegeisterte sollten sich den 8. November im Kalender rot markieren. Denn da erscheint eine neue Kollektion des italienischen Designers Roberto Cavalli. Nicht auf den Laufstegen von Mailand, Paris oder New York, nein, in den Filialen von H&M.
Kaiser Karl hat's vorgemacht, jetzt ziehen alle nach. Designer Karl Lagerfeld war im November 2004 der erste große Couturier, der mit der schwedischen Modekette "Hennes & Mauritz" zusammenarbeitete. Ein Jahr später folgte Stella McCartney, schneidernde Tochter von Ex-Beatle Paul, und im vergangenen Herbst füllten die Kreationen des holländischen Design-Duos Viktor & Rolf die Regale bei H&M.
Jetzt zieht mit Roberto Cavalli italienischer Stil und Grandezza in weltweit rund 200 ausgewählte H&M-Filialen. Ab 8. November kann man dort kaufen, was Stars wie Beyoncé Knowles, Gwyneth Paltrow und Sharon Stone tragen. Doch wie viel Cavalli tatsächlich in der rund 45 Teile umfassenden Damen- und Herrenkollektion steckt, weiß nur der Meister selbst. Und das fleißige Team um Fashion Direktorin Margareta van den Bosch, das in der H&M-Zentrale in Stockholm hinter verschlossenen Türen streng geheim nachschneidert, was auf den Laufstegen der Modemetropolen präsentiert wird. "Roberto Cavalli hat eine ganz eigene Welt geschaffen, die in Bezug auf Farben, Drucke und Stile symbolhaft und phantasievoll ist. Zurückhaltung hat in dieser Sphäre keinen Platz", freut sich van den Bosch über ihren neusten Coup. Umgekehrt bekräftigt der Modemacher: "Ich liebe die Freiheit und suche immer nach neuen Herausforderungen, um Grenzen zu durchbrechen und Experimente in völlig neue Richtungen zu wagen. Genau das verkörpert H&M für mich. Meine Aufgabe ist es nun, einen Hauch von Lebensfreude und eine verträumte Note hinzuzufügen."
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In erster Linie fügt Roberto Cavalli den Kreationen seinen Namen hinzu - und der steht seit den frühen Sechzigern für Eleganz, Exotik und Exaltiertheit. Schon früh experimentierte Cavalli, Absolvent der Akademie der schönen Künste, mit verschiedenen Materialien und war einer der Ersten, der Leder auf den Laufsteg brachte. Ganz gleich ob Tierfelle, Pailletten, die aussehen wie Fischsschuppen oder farbenfrohe Blumenmuster - die Natur ist eine wichtige Inspirationsquelle für den Designer.
Seinen modischen Durchbruch feierte der 66-Jährige im Jahr 1972 mit einer glanzvollen Modenschau im historischen Sala Bianca im Palazzo Pitti in Florenz. In den Achtzigern wurde es still um den König des Glamours. Schließlich waren es Prominente wie Cindy Crawford, Charlize Theron oder Jennifer Lopez, die Cavalli trugen und den Italiener damit zurück in den Modeolymp hoben. Eine seiner besten Kundinnen und Werbeträgerinnen ist Victoria Beckham, die 2006 in Mailand für den Designer über den Laufsteg flanierte. Und auch andere Prominente wie Schauspielerin Sharon Stone oder Popdiva Mariah Carey sonnen sich nicht nur im Glanz der wertvollen Abendroben, sondern auch auf Cavallis luxuriöser Yacht, mit der er regelmäßig durchs Mittelmeer schippert.
Kreative Unterstützung erhält der stets braun gebrannte und in elegantes Schwarz gekleidete Modemacher von seiner zweiten Frau Eva, einer ehemaligen Miss Universum. Gemeinsam machten sie aus einem kleinen Schneiderbetrieb einen globalen Modekonzern, zu dem die Herrenlinie "Just Cavalli" sowie eine Kinderkollektion und eine Beautylinie gehören. Die Kollektion für "H&M" ist nun eine willkommene Abwechslung für den Italiener. Fast scheint es so, als habe sich "Hennes & Mauritz" zum beliebten Nebenverdienst für die Großen der Modebranche entwickelt, denn Roberto Cavalli wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein, der seinen Namen für Entwürfe hergibt, die in der schwedischen H&M-Zentrale genäht werden.
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1 Kommentar:
Ich weiß gar nicht mehr, welcher Designer es eigentlich letztes Jahr war... Aber jetzt im November kommt ja eine Kollektion von Jimmy Choo in die H&M-Filialen, das sollte definitiv auch wieder für einen riesen Run sorgen, denn nicht zuletzt durch Sex and the City und co. hat die Marke ja doch eine ordentlich grooße Fangemeinde bekommen, die sich sicherlich auch alle freuen, jetzt mal so ein Stück ihr eigen nennen zu dürfen.
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